Colibris fliegen mit Leichtigkeit.
Sie bewegen sich aus eigener Kraft.
Mit der grossen Kraft, die ihnen gegeben ist.
Unsere gemeinsame Arbeit soll dieser Kraft dienen.
Lösungen für alle Lebenslagen

Vom Helfen

Oft glaubt man, jemandem helfen zu müssen, ungefragt. Solche Hilfe wird aber meist zurückgewiesen und bleibt wirkungslos. Man macht damit den Anderen klein, stellt sich über ihn, mit dem inneren Satz: „ Du kannst das alleine nicht, ich aber kann es und helfe Dir.“

Wer so hilft wird nicht glücklich dabei und genau so geht es demjenigen, welchem die Hilfe hätte gelten sollen, denn solche Hilfe ist entwürdigend.

Hier ein Beispiel: An einem Seminar für Familienaufstellungen nach Hellinger wollte eine Teilnehmerin, welche Schweres trug, das Seminar während der Einstiegsrunde unter Tränen verlassen. Nichts half !

Der Seminarleiter liess sie gehen mit der Versicherung, dass ihr Platz reserviert bleibe. Einige Teilnehmer wollten ihr nacheilen und helfen, er empfahl ihnen aber, dies zu unterlassen.

Nach einiger Zeit, genau bei seiner Frage, wer aufstellen wolle, kam sie zurück, hörte seine Frage und sagte „Ich, gerne !“ – Die Arbeit mit Ihr war dann wundersam leicht und fliessend !

Und noch ein anderes Beispiel: Eine Seminarteilnehmerin mit Suizidtendenz verliess nach dem ersten Tag das Seminar in guter Stimmung. Abends spät rief sie den Seminarleiter an und beklagte, dass sie sich in der Gruppe fremd und isoliert vorkäme. Es sei immer das Gleiche … Sie habe nun zwei volle Packungen Schlaftabletten neben sich und sei überzeugt, dass der Tod sie besser aufnehmen werde als alle Menschen bisher.

Der Therapeut sagte ihr bloss: „Du kannst vorwärts oder rückwärts gehen. Du hast die Wahl.“ Dann wünschte er ihr eine gute Nacht und einen hellen Morgen. Woher seine Ansprache kam wusste er nicht und er war verwirrt ob der Gelassenheit, welche sich in ihm ausbreitete.

Am nächsten Morgen erschien die Frau wieder im Seminar und teilte der Runde mit, allein der Satz „Du hast die Wahl“ habe ihr weitergeholfen. Und sie bedankte sich herzlich.

Übrigens: Man wisse, dass in dem schweren Rucksack, welchen man jemandem abnimmt, auch seine Vorräte stecken.